Was ist Terrazzo?

Informationen zu Terrazzoboden

Wie sich relativ leicht erkennen lässt, handelt es sich beim Begriff Terrazzo um ein italienisches Wort. Dieses bedeutet übersetzt schlicht und einfach "Bodenbelag". Sieht man sich in italienischen Häusern um, zeigt sich relativ schnell, dass sehr viele Hausbesitzer nach wie vor auf Terrazzo als Fußbodenbelag setzen. Dabei handelt es sich um einen Fußbodenbelag, bei dem optisch viele kleine Steinchen aneinandergereiht sind. Wenn sich durch die Auswahl von Farben und Muster bestimmte Formen ergeben, handelt es sich um Mosaik. Beim Terrazzoboden sind die Farben und Motive allerdings gemischt und ergeben kein spezielles Motiv. Hersteller von Terrazzoboden werden in Italien als "Terraziere" bezeichnet - wer Mosaike verlegt, gilt dagegen als "Mosaicista". Nicht wenige Handwerker üben beide Berufe aus.

Tatsächlich ist Terrazzoboden nicht etwa eine neuartige Erfindung - es handelt sich um einen der ältesten Bodenbeläge überhaupt, der schon seit der Antike existiert. Per Definition ist der Terrazzoboden ein fugenloser, örtlich produzierter und zementgebundener Fußboden, dessen Oberfläche bearbeitet wird. Dabei setzt sich Terrazzoboden aus zwei Schichten zusammen: Die untere Schicht besteht aus Unterbeton, die obere Schicht aus sogenanntem Terrazzovorsatz.

Beim Terrazzoboden handelt es sich um einen synthetischen mineralischen Werkstoff für Bodenbeläge, der vor allem aus einem Bindemittel wie Zement oder gebranntem Kalk besteht. Diesem Material wird nun Ziegelsplitt oder eine andere Art von Gestein zugesetzt. In der heutigen Zeit verwendet man als Bindemittel fast ausschließlich Zement, wie vor allem weißen Portlandzement. Der Vorteil der hellen Farbe ist, dass das zugegebene, farbige Gestein deutlich kontrastreicher hervortritt. Traditioneller Terrazzoboden wird in der Regel direkt vor Ort gegossen und geschliffen. Erst das Abschleifen der Oberfläche macht die bunten Körner der Zuschläge deutlich und gibt dem Boden sein typisches Erscheinungsbild. Häufig genutzter Terrazzoboden wird durch die Benutzung stets fein poliert. Tatsächlich gewinnt er erst durch eine regelmäßige Nutzung an Glanz und Schönheit.

Technische Details zum Material

Bereits die antiken Römer waren sich der Terrazzo-Technik bewusst. Damals war dieser Fußbodenbelag allerdings der Oberschicht vorbehalten: Reiche Kaufleute statteten sich ihre Villen in den noblen Wohnvierteln vorrangig mit Terrazzoboden aus. Das Bindemittel für den Estrich stellte damals vor allem Kalk dar - erst ab dem 19. Jahrhundert verwendete man zunehmend Zement. Eine Eigenschaft besteht bis heute: Terrazzoboden setzt sich stets aus einem Bindemittel, Wasser sowie diversen Gesteinszuschlägen zusammen.

Der Aufbau gestaltet sich wie folgt: Als Erstes erstellt der Terraziere eine Unterschicht aus frischem Beton. Auf diese wird dann unmittelbar ganz ohne Fugen die Terrazzoschicht aufgetragen. Beide Schichten trocknen danach so, dass sie später eine untrennbare Einheit bilden. Die obere Schicht weist in der Regel eine Dicke von zwischen 20 und 30 mm auf und stellt auch gleichzeitig die spätere Nutzfläche dar. Somit wird also - wie es bei normalem Estrich der Fall ist - keine zusätzliche Oberschicht verlegt, wie es Laminat oder PVC sein könnte. Der Terrazzoboden ist selbst die Oberfläche - und ein toller Blickfang für jeden Raum.

Welche Vor- und Nachteile Terrazzoboden mit sich bringt

Die meisten Menschen entscheiden sich aus optischen Gründen für Terrazzoboden - dennoch muss erwähnt werden, dass dieser Fußbodenbelag sehr praktische Eigenschaften aufweist. Er gilt als enorm strapazier- und tragfähig, nimmt keine Feuchtigkeit auf und ist bei richtiger Verlegung eine Investition für Jahrzehnte. Tatsächlich ist Terrazzoboden als Material kaum zerstörbar. Wenn die Oberfläche mit der Zeit immer abgenutzter erscheint, kann er einfach neu abgeschliffen und poliert werden - schon sieht er aus wie frisch verlegt. Für stark beanspruchte Bereiche empfiehlt es sich, statt weichen Gesteinszuschlägen wie Kalk oder Marmor harten Granit zu verwenden.

Dazu kommt, dass die heutige Technik es ermöglicht, preiswert fertige Terrazzoplatten zu produzieren, so dass die traditionelle Verlegung hierzulande kaum noch stattfindet. Hierbei handelt es sich um Werksteine aus Beton, deren Oberfläche optisch wie echter Terrazzoboden gestaltet ist. Der Boden ist dann zwar nicht mehr fugenlos, allerdings lassen sich die Platten einfach und schnell auf einem Mörtelbett verlegen. Mit der Tradition der Terrazzoherstellung hat diese Fertigungsweise natürlich nicht mehr allzu viel gemeinsam.

Terrazzoboden - ein antiker Bodenbelag liegt wieder im Trend

In den letzten Jahren hat sich wieder ein zunehmender Trend zum Terrazzoboden entwickelt. Die Produkte der neuen Generation zeichnen sich dabei vor allem durch eine besonders edle Optik, Langlebigkeit und eine hohe Qualität aus. Im Gegensatz zu den früher weit verbreiteten matten Oberflächen zeichnet sich moderner Terrazzoboden durch eleganten Hochglanz aus - der natürlich auch entsprechende Pflege erfordert. Zudem arbeiten die Hersteller in der heutigen Zeit mit modernen Bindemitteln, welche in kürzerer Zeit abbinden, darunter vor allem der beliebte Werkstoff Epoxidharz. Weiterhin ist es inzwischen problemlos möglich, die obere Schicht des Terrazzos direkt auf einer Fußbodenheizung oder Dämmung zu verlegen, was für zusätzlichen Wohnkomfort sorgt. Wer sich für Terrazzoboden interessiert, sollte sich einfach vom großen Angebot inspirieren lassen - denn mit diesem Bodenbelag ergeben sich unzählige Gestaltungsmöglichkeiten für einen edlen Wohnstil.

Eine moderne Variante des oben beschriebenen Terrazzo ist der geschliffene Gussasphalt in Form eines bitu-Terrazzo. Hier ist das Bindemittel nicht Kalk oder Zement, sondern Bitumen. Das hat den Vorteil, dass ein Estrich mit geringer Dicke (25 – 35 mm) und ohne Feuchtigkeit eingebaut werden kann, der bereits nach kurzer Zeit nutzbar ist, da er nicht erst abbinden und austrocknen, sondern lediglich abkühlen muss. Geschliffene Gussasphaltestriche, die als bitu-Terrazzo direkt genutzt werden können, lassen sich auch auf großen Flächen fugenlos verlegen (auch als Heizestrich in 40 mm) und erfreuen sich unter Architekten und Bauherren zunehmenden Beliebtheit.